Unterstützung für Künstler und Veranstalter im Landkreis während Corona

Wie kann der Landkreis Veranstalter und Künstler im Landkreis in Corona-Zeiten unterstützen, wenn allerorts kulturelle Veranstaltungen aus dem Kulturbereich aus finanziellen Gründen abgesagt werden müssen? Darüber haben sich die Fraktionen der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Gedanken gemacht und einen entsprechenden Antrag auf den Weg gebracht: Der Landkreis soll bei Veranstaltungen einen Teil der Eintrittskarten für diejenigen Sitzplätze erwerben, die wegen der Corona-bedingten Abstandsregelungen nicht besetzt und nicht verkauft werden dürfen.

Der Auftritt auf der Bühne vor tatsächlich anwesendem Publikum ist in der Kultur- und Kreativwirtschaft eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Wenn jedoch nur ein Teil der Eintrittskarten verkauft werden darf, rechnen sich Veranstaltungen oft nicht. Veranstaltern bleibt oft nichts übrig, als die Veranstaltungen abzusagen und die Künstler, meist Freiberufler oder Kleinstunternehmen, die ohnehin oft am Rand des Existenzminimums leben, verlieren so die Möglichkeit Geld zu verdienen. Sie laufen Gefahr, in die Grundsicherung abzurutschen.

„Die für Selbständige gedachten Corona-Soforthilfen, die für die Fixkosten wie Miete oder Strom gedacht sind, greifen hier nicht, denn Ausfälle durch abgesagte Veranstaltungen werden nicht übernommen.“ erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Scheele-Brenne die prekäre Situation der Kunst- und Kulturschaffenden. “Veranstalter wollen veranstalten, Künstler wollen auftreten! Auch wenn es keine Auftritte und keine Gagen oder Honorare gibt, müssen Unkosten und Krankenversicherung bezahlt werden.”

„Die Kulturförderung des Kreises Gießen kann so die unterschiedlichsten Veranstaltungen fördern – vom Konzert bis zur Lesung. Das passt perfekt zum äußerst vielfältigen kulturellen Leben im Kreis Gießen“, fügt Dr. Michael Buss, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hinzu.

Wir verstehen das als Maßnahme der Wirtschaftsförderung, die notwendigen Mittel sind dort vorhanden. Damit möglichst eine breite Vielzahl von Veranstaltern und Künstlern erreicht wird, sollen höchstens ein Drittel der regulären Eintrittskarten bis zu einer Summe von höchstens 500 Euro erworben werden. Im Gegenzug kann der Landkreis während der Veranstaltung auf seine Angebote z.B. aus dem Bereich Klimaschutz, Gründerberatung oder Tourismus präsentieren.

„Eine der Bedingungen ist natürlich“, betont Dirk Haas, Fraktionsvorsitzender der SPD, „dass bei der Veranstaltung die Hygieneregelungen eingehalten werden und bei Bedarf auch eine amtliche Genehmigung vorgelegt wird.“

18.09.2020  |  Kultur und Kunst  |