Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit in Sachen Brandbekämpfung bei Elektroautos prüfen


Vor welche Herausforderungen stellt ein in Brand geratenes Elektroauto unsere Freiwilligen
Feuerwehren? Wie kann der Landkreis die Freiwilligen Feuerwehren dabei unterstützen?
Nach dem Willen der SPD-Kreistagsfraktion soll darüber im Haupt- und Finanzausschuss am
3. März berichtet und diskutiert werden.

„Am wichtigsten ist für uns die Frage nach den Möglichkeiten einer interkommunalen
Zusammenarbeit“, so Annette Bergen-Krause, Fraktionsmitglied und Vorsitzende des Hauptund Finanzausschusses. „Es geht uns darum zu prüfen, wie wir von Seiten des Landkreises die
Rettungskräfte und die Bürger auch bei dieser relativ neuen Herausforderung unterstützen
können, etwa durch eine Förderung der Zusammenarbeit der Kommunen auch in diesem
Bereich. Interkommunale Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen gibt es jetzt schon
erfolgreich bei der Fahrzeugbeschaffung, bei der Bereitstellung von Drehleitern und
Spezialfahrzeugen oder beim neuen Gefahrenabwehrzentrum in Gießen.“

Neue Technologien fordern heraus
„Neue Technologien bringen als „unerwünschte Nebenwirkung“ auch neue Anforderungen
an Dritte mit. Bei Elektroautos ist eine solche neue Anforderung die Besonderheiten beim
Löschen eines Fahrzeugbrandes. Mit zunehmender Zahl von Elektroautos wird die Feuerwehr
immer häufiger damit konfrontiert. Ein in Brand geratener Akku eines Elektroautos muss
über einen längeren Zeitraum gekühlt werden, da in ihm deutlich höhere Temperaturen
entstehen als bei einem Brand eines herkömmlichen Fahrzeugs und sich die Batteriezellen
ständig erneut entzünden können. Zur Kühlung muss das Wasser in den Akku eingebracht
werden.

Über unterschiedliche Ansätze des Löschens z.B. das komplette Eintauchen in einen
Wassercontainer oder das Einhüllen in eine mit Wasser gefülltem Plane, wird in den Medien
aktuell berichtet.“ umschreibt die SPD-Fraktion die Besonderheiten.

Neue Anforderung an die Feuerwehr
„Es ist davon auszugehen, dass zukünftig an alle Freiwilligen Feuerwehren die Anforderung
gestellt wird, für die Brandbekämpfung bei Elektroautos gerüstet zu sein. Nach dem
Hessisches Brand- und Katastrophenschutzgesetz unterstützt der Landkreis die Gemeinden
bei der Durchführung der ihnen obliegenden Aufgaben des Brandschutzes und der
Allgemeinen Hilfe. Wir Kreistagsabgeordnete wollen auch in diesem Bereich richtige und
notwendige politische Entscheidungen zum Schutz der Einsatzkräfte und der Bevölkerung
treffen und uns daher umfassend über dieses Thema informieren lassen. Wir erwarten uns
auch Informationen über Ausbildungs- und Einsatzkonzepte.“ so abschließend Thomas
Brunner, der als Kreistagsmitglied und Wettenberger Bürgermeister das Thema auch aus der
Perspektive einer Kommune betrachtet.

11.02.2022  |  Gefahrenabwehr  |  

SPD-Kreistagsfraktion begrüßt Beschluss zum Neubau des Gefahrenabwehrzentrums – Kritik an gekürzter Landesförderung

Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt, dass die Bau- und Hauptausschüsse von Stadt und Landkreis Gießen in ihrer gestrigen gemeinsamen Sondersitzung die Beschlussempfehlung zum Neubau des Gefahrenabwehrzentrums auf den Weg gebracht haben. Der endgültige Beschluss soll nun in der Kreistagssitzung am kommenden Montag, den 5. März gefasst werden.

Dr. Melanie Haubrich„Das Gefahrenabwehrzentrum ist ein Paradebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit und stärkt nicht nur den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Gießen, sondern verbessert auch die Bedingungen für die Arbeit der Berufsfeuerwehr und der vielen Ehrenamtlichen, die sich in den Feuerwehren engagieren“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Dr. Melanie Haubrich. „Wir freuen uns deswegen ganz besonders, dass die Kreisausschüsse das Vorhaben einstimmig unterstützen.“

Die eigentliche Projektgenehmigung hatte der Kreistag bereits im März 2017 erteilt. Dem aktuellen Beschluss liegt nunmehr eine weiterentwickelte Entwurfs- und Bauantragsplanung mitsamt aktualisierter Kostenberechnung zugrunde. Da die jetzige Kostenberechnung um insgesamt knapp 1,5 Mio. EUR von der ursprünglichen Kostenschätzung abweicht, sollen die zusätzlichen Haushaltsmittel nunmehr im Nachtragshaushalt berücksichtigt werden.

Kein Verständnis zeigt die Fraktion jedoch dafür, dass das Hessische Innenministerium entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung den Bau des Gefahrenabwehrzentrums nunmehr mit einer wesentlich geringeren Summe fördert. „Angesichts von Schutzschirm, Hessenkasse und Co müssen sich die Kommunen bei der Realisierung ihrer Projekte auf Aussagen der Landesregierung verlassen können“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Peter Pilger. „Gerade weil die Landesförderung so wichtig ist, wurde die Planung des Projekts mit dem zuständigen Ministerium abgestimmt.“ MEHR „SPD-Kreistagsfraktion begrüßt Beschluss zum Neubau des Gefahrenabwehrzentrums – Kritik an gekürzter Landesförderung“

02.03.2018  |  Gefahrenabwehr  |